MVT richtet ein neues DFG-Graduiertenkolleg „Wertstoff Abwasser“ ein

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das neue Graduiertenkolleg „Wertstoff Abwasser (WERA): Rückgewinnung kritischer Rohstoffe - am Beispiel Phosphor“ (Sprecher: Prof. Sergiy Antonyuk, stellvertretende Sprecherin Prof. Heidrun Steinmetz). Dieses interdisziplinäre Graduiertenkolleg wird gemeinsam von Professorinnen und Professoren aus vier Fachbereichen der RPTU (Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Bauingenieurwesen, Chemie und  Physik) getragen. Die erste fünfjährige Förderphase wird im Juli 2024 beginnen.

Forschungsschwerpunkte WERA

Für einen nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen ist die Etablierung von Prozessen der Kreislaufwirtschaft unerlässlich, in der Rohstoffe zurückgewonnen werden. Dafür ist die Erforschung der entsprechenden physikochemischen und verfahrenstechnischen Prozesse in enger Zusammenarbeit von IngenieurInnen und NaturwissenschaftlerInnen von zentraler Bedeutung. Am Beispiel des kritischen Rohstoffs Phosphor werden im Graduiertenkolleg WERA Methoden und Prozesse zur Rohstoffrückgewinnung aus Abwasser erforscht.

In WERA wird ein grundlagenbasierter Ansatz verfolgt, in dem verschiedene Prozessbausteine wie die Synthese maßgeschneiderter Adsorbermaterialien und innovative Trennverfahren zur Phosphorelimination und Phosphor-Rückgewinnung in Prozessketten kombiniert und an einer gemeinsam betriebenen Abwasserbehandlungs- und Recyclinganlage im Technikumsmaßstab erprobt werden. Die Entwicklung von Methoden zur Prozessanalytik und -charakterisierung tragen ebenso wie molekulare und thermodynamische Simulationen dazu bei, die komplexen Prozesse im heterogenen, nur teildefinierten Abwassersystem besser zu verstehen und die Grundlagen für effiziente Verfahren zur Phosphorrückgewinnung zu legen. Die gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse lassen sich auf viele weitere Felder der Kreislaufwirtschaft übertragen.

Das Graduiertenkolleg WERA widmet sich der interdisziplinären Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf diesem wichtigen Gebiet. In WERA werden in der ersten Förderperiode 22 Doktorandinnen und Doktoranden ihre spezielle Fragestellungen zur Phosphorelimination und Phosphor-Rückgewinnung eng verzahnt erforschen.

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