Lehrstuhl für Werkstoffkunde (WKK)

Prof. Dr.-Ing. habil. Dietmar Eifler

 

Adresse

Lehrstuhl für Werkstoffkunde

Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU)

Raum 44-362

Postfach 3049

67653 Kaiserslautern

Tel.: +49 631-205-2411

Fax: +49 631-205-2137

E-Mail: d.eifler(at)mv.rptu.de

Angaben zur Person

Prof. Eifler studierte an der Universität Karlsruhe (TH) allgemeinen Maschinenbau. Seine wissenschaftliche Laufbahn wurde wesentlich durch seinen Doktorvater und Mentor Professor Dr. rer. nat. Dr.-Ing. h.c. mult. Eckard Macherauch geprägt, der ihn 1981 zum Dr.-Ing. promovierte und unmittelbar im Anschluss mit der Leitung des Schwingfestigkeitslaboratoriums am Institut für Werkstoffkunde I (IWK) der Universität Karlsruhe betraute. 1991 habilitierte er sich und erhielt die Lehrbefugnis (venia legendi) für das Fach „Werkstoffkunde“ von der Fakultät für Maschinenbau der Universität Karlsruhe. Bereits im März 1991 nahm er einen Ruf an die Universität Essen an. Von Oktober 1994 bis September 2014 hatte er die Professur für Werkstoffkunde an der TU Kaiserslautern inne und leitete sehr erfolgreich den Lehrstuhl für Werkstoffkunde (WKK). Seit Oktober 2014 ist er als Senior-Forschungsprofessor am Lehrstuhl für Werkstoffkunde tätig. Prof. Eifler gehört zahlreichen nationalen und internationalen Gremien und Fachausschüssen an und ist Mitglied im Advisory Board führender internationaler Fachzeitschriften. Er ist national und international gutachterlich tätig, unter anderem für die DFG, die AiF und die National Science Foundation (USA). Prof. Eifler ist ferner als „Visiting Professor“ an der Fukuoka University, Japan, tätig. Seit 2002 ist er Mitglied im Rat für Technologie der Regierung des Landes Rheinland-Pfalz. 2009 wurde er als „Full Member“ der Academia Non Destructive Testing (NDT) International aufgenommen. Seine Verdienste als Wissenschaftler und Hochschullehrer wurden mit herausragenden Preisen gewürdigt, zuletzt 2008 mit dem Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz sowie 2009 mit der Aufnahme in die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) sowie in die Akademie der Technikwissenschaften (acatech). 2013 wurde ihm die Heyn-Denkmünze, die höchste Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für Materialkunde, verliehen.

Forschungsschwerpunkte

Dietmar Eifler befasst sich mit strukturmechanischen Vorgängen, die in metallischen Werkstoffen und Werkstoffverbunden unter zyklischer Beanspruchung zum Ermüdungsversagen führen. Bereits seine Dissertation fand in der internationalen Fachwelt große Aufmerksamkeit und führte zu einem grundlegenden Verständnis des Verformungsverhaltens schwingbeanspruchter Vergütungsstähle. In der Folge standen homogene metallische Werkstoffe (Leichtmetalle, C-Stähle) und komplexe technische Materialien (Sintermetalle, faserverstärkte Gläser, MMC) im Mittelpunkt seiner Forschungen. Die damit verbundenen Untersuchungen unter mechanischer und thermo-mechanischer Beanspruchung bedurften der Entwicklung geeigneter intelligenter Experimentaleinrichtungen. Hierzu wurden mechanische und physikalische Messmethoden weiterentwickelt und kreuzkorreliert. Mit den von Prof. Eifler und seiner Arbeitsgruppe entwickelten Prüfvorrichtungen sowie flankierenden mikrostrukturellen Untersuchungen gelang die Klärung fundamentaler Fragestellungen zum Ermüdungsverhalten metallischer Werkstoffe. Von großer praktischer Bedeutung sind u.a. seine Erkenntnisse über das Wechselverformungsverhalten hochbeanspruchter ICE-Radstähle, zur verformungsinduzierten Phasenumwandlung bei metastabilen Austeniten und zum Ermüdungsverhalten thermisch-mechanisch beanspruchter Eisengusswerkstoffe. Das am WKK entwickelte Lebensdauerberechnungskonzept „PHYBAL“ findet großes Interesse in Wissenschaft und Industrie. Grenzflächenphänomene und Eigenspannungsrelaxation bei Glas/Metallverbindungen, Ermüdungsverhalten von Sinterwerkstoffen, aber auch von humanen Knochen als einem sehr komplexen Werkstoff im Zusammenhang mit medizinischen Fragestellungen waren Gegenstand seiner Forschungen.

Neben dem Forschungsbereich Schwingfestigkeit widmet sich Prof. Eifler zudem sehr intensiv innovativen Pressschweißverfahren. Am Lehrstuhl für Werkstoffkunde werden technologisch relevante Möglichkeiten erforscht, um in ihren Eigenschaften stark unterschiedliche Werkstoffe strukturell miteinander zu verbinden. Am WKK wird hierzu das Ultraschallschweißen betrachtet. Neben Leichtmetall-Mischverbunden konnten durch die Gruppe um Prof. Eifler hoch beanspruchbare Verbindungen zwischen Metallen und Keramiken sowie Metallen und Faserverbundwerkstoffen erstmalig realisiert werden.

Schwerpunkt seiner aktuellen Arbeiten bilden Untersuchungen zum Wechselverformungsverhalten im Bereich sehr hoher Lastspielzahlen (VHCF). Hierzu wurden die Kompetenzen aus dem Bereich der Ermüdung und der Ultraschallfügetechnik synergetisch zusammengeführt, so dass ein vollkommen neuartiges Prüf- und Messsystem mit einer Prüffrequenz von 20 kHz zur Beschreibung des Ermüdungsverhaltens unterschiedlichster Werkstoffgruppen am WKK entwickelt werden konnte.

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