Lehrstuhl für Thermische Verfahrenstechnik (TVT)

Selektive Gewinnung von Phytoextrakten durch Hochdruckextraktion mit überkritischem CO2

Projekt

Ein neues Arbeitsgebiet am Lehrstuhl für thermische Verfahrenstechnik ist die Herstellung von Phytoextrakten. Ziel hierbei ist die selektive Gewinnung reiner Einzelsubstanzen aus einem Gesamtextrakt.

Als Modellpflanze für die Untersuchungen wurde der Salbei gewählt. Dieser ist seit langem als Medizinalpflanze bekannt und ist in der Volksheilkunde für verschiedene Wirkungen (keimtötend, entzündungshemmend, schmerzstillend, krampflösend, schweißhemmend, blutreinigend und blutzuckersenkend) bekannt. Zur Herstellung der Gesamtextrakte wird neben klassischer Lösungsmittelextraktion auch die Extraktion mit überkritischem CO2 eingesetzt.

Die im Salbei vorkommenden Triterpensäuren sind von besonderem Interesse. Hierbei handelt es sich um C30-Körper, welche unter anderem als antiviral, bakterizid, Apoptose-induzierend, hypoglykämisch und antioxidativ beschrieben werden. Das Hauptaugenmerk liegt im Rahmen dieser Untersuchungen auf der Trennung von Oleanolsäure und Ursolsäure. Die Herausforderung besteht hier in der großen Ähnlichkeit dieser beiden Substanzen, welche sich nur in der Position des 30. C-Atoms unterscheiden. Diese Strukturisomerie führt dazu, dass die Komplexität der Trennung mit der Trennung chiraler Moleküle vergleichbar ist.

 

Die Reingewinnung der einzelnen Substanzen ist eine Vorraussetzung für eine mögliche spätere pharmazeutische Nutzbarkeit.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Terpene ist ansteigend. So betrug das mittlere Marktwachstum in den Jahren 1997-2002 etwa 10%. Der Weltmarkt für Wirkstoffe aus Pflanzen belief sich im Jahr 2002 auf 30,7 Mrd USD wovon 12,4 Mrd USD auf die Substanzklasse der Terpene entfielen.

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